Eine der ersten Fragen, die Schüler:innen an die Physik stellen, ist: Woraus bestehen wir eigentlich? Antworten darauf lieferten griechische Naturphilosophen schon vor über 2 500 Jahren, indem sie Atome als chemisch kleinste Einheit der Stoffe voraussagten. Heute weiß man es genauer – und für das Detail gilt wie so oft: „Es ist kompliziert.“
Atom- und Quantenphysiker:innen beschäftigen sich mit dem Aufbau der Atomhülle und allem, was damit zusammenhängt. Ihre Erkenntnisse sind für die Wissenschaft und unseren Alltag von großer Bedeutung: die Elektronik im Handy, eine Photovoltaikanlage am Dach oder der Laserscanner an der Supermarktkassa sind nur einige Beispiele. Heuer rückten durch die Vergabe des Nobelpreises der Quantencomputer sowie die abhörsichere Datenübertragung mittels Quantenkryptographie in den Mittelpunkt des Interesses. Da wie dort wird ausgenutzt, dass sich Quantenobjekte (einzelne Lichtteichen, Elektronen und andere winzige Bausteine der Materie) nicht so verhalten, wie wir das von Dingen aus unserem Alltag kennen. Stark vereinfacht gesagt, kann man einerseits den Zustand eines Quantenobjekts nicht messen, ohne dass er sich dabei verändert; andererseits kann man Quantenteilchen unter bestimmten Voraussetzungen aber miteinander koppeln, was man als „Verschränkung“ bezeichnet.
Ende März hielt Univ.-Prof. Dr. Ulrich Hohenester vor der 7A-Klasse einen Vortrag zu diesem spannenden und anspruchsvollen Thema. In sehr anschaulicher Art und Weise führte er die Schüler:innen von den ersten grundlegenden Ideen bis hin zu jenen Experimenten, die dem österreichischen Universitätsprofessor Anton Zeilinger und zwei weiteren Forschern im Jahr 2022 den Physiknobelpreis eingebracht haben.
Prof. Hohenester forscht und lehrt am Institut für Theoretische Physik der Universität Graz. Im Experteninterview, das unsere beiden Nachwuchs-Journalistinnen Vivian Prattes und Marlena Mitter gewissenhaft vorbereiteten und im Anschluss an den Vortrag durchführten, verriet uns Prof. Hohenester Persönliches zu seinem Werdegang, über den Alltag eines Physikprofessors und über das Schreiben von Büchern. Vielen herzlichen Dank, Herr Professor, für diese interessante und lehrreiche Stunde!